Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen bist, bedeutet das, dass du den ersten Schritt bereits geschafft hast. Jetzt gilt es, positiv aufzufallen und das Interesse des Personalbeauftragten zu bestätigen. Daher ist es hilfreich, wenn du alle relevanten Informationen zu diesem Thema kennst.
Das Bewerbungsgespräch dient dazu, den Bewerber persönlich kennenzulernen. Dabei wird überprüft, ob Firma und Bewerber zusammenpassen und ob der Bewerber den Inhalten seines Bewerbungsanschreibens entspricht.
Neben angemessener Kleidung solltest du dich vorab über das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, informieren. Außerdem gibt es einige Fragen, die in fast jedem Bewerbungsgespräch gestellt werden. Du kannst dir deine Antworten also schon vorab zurechtlegen. Hier einige Beispiele für typische Fragen im Vorstellungsgespräch:
Da diese Fragen häufig gestellt werden, wäre hier ein peinliches Schweigen besonders ungünstig. Teste deine Antworten daher am besten mit einer anderen Person, zum Beispiel Freunden oder deiner Familie. Wenn du dir bei der Frage nach dem Gehalt unsicher bist, kannst du vorab recherchieren, welche Summe in deiner Branche und mit deiner Berufserfahrung üblich ist.
Zu einer gründlichen Vorbereitung gehört außerdem die Planung der Anreise, damit du pünktlich zu deinem Termin erscheinst.
Falls die Stelle sehr gute Englischkenntnisse voraussetzt, solltest du üben, ein Vorstellungsgespräch auf Englisch zu führen.
Werden dagegen spezielle Tests wie beispielsweise Konzentrationstests durchgeführt, solltest du diese am besten vorab im Internet trainieren. Sie werden vor allem bei längeren Terminen durchgeführt. Wirst du also zu einem mehrstündigen Bewerbungsgespräch eingeladen, besteht die Möglichkeit eines solchen Tests durchaus.
Die Kleidung im Vorstellungsgespräch sollte insgesamt elegant-zurückhaltend sein. Einen Hinweis darauf, welche Kleidung geeignet ist, liefert die Homepage des Unternehmens.
Orientiere dich einfach am Kleidungsstil der dort abgebildeten Mitarbeiter. Geputzte Schuhe und saubere, faltenfreie Kleidung sind jedoch bei jeder Wahl Pflicht.
Meist sitzen dir ein bis drei Personen gegenüber. Dies können Vertreter der Personalabteilung, Abteilungsleiter oder direkte Vorgesetzte sein. Gelegentlich sitzt auch ein zukünftiger Kollege mit im Gespräch. Die Gesamtbesetzung hängt aber von der Größe des Betriebs ab. In kleineren Betrieben führt meist der Inhaber alleine das Gespräch.
Der Erfolg des Bewerbungsgesprächs hängt nicht nur von der fachlichen Qualifikation ab. Stimmen muss vor allem das Gesamtbild. Bereite dich gut auf deine Selbstpräsentation vor, bleibe authentisch und untermauere deine Antworten mit Beispielen. Eine Schilderung wirkt nur dann realistisch, wenn nicht nur Fakten aneinandergereiht werden. Beschreibe, wie du deine Fähigkeiten bereits in der Vergangenheit am Arbeitsplatz einsetzen konntest. Gehe dabei speziell auf Kenntnisse und Fähigkeiten ein, die für die angestrebte Position relevant sind.
Achte darauf, dich kurz zu fassen und nicht vor Begeisterung Bandwurmsätze zu kreieren, denen deine Zuhörer nicht folgen können. Besonders wichtig ist auch die Begründung, warum du genau bei dieser Firma und in dieser Position arbeiten möchtest. Du solltest die Stellenausschreibung im Kopf haben und die Homepage der Firma kennen. Wichtige Details über den Betrieb wie beispielsweise Standorte oder Auslandskontakte sollten dir ebenfalls bekannt sein. Relevanter ist jedoch, dass du zum Ausdruck bringst, warum du die optimale Besetzung für die offene Position bist.
Eigentlich ist das gesamte Jobinterview ein Test. Neben den fachlichen Qualifikationen wird die Ausdrucksweise des Bewerbers auf die Probe gestellt. Fremdsprachen- oder EDV-Tests kommen dabei am häufigsten vor. Überdies kommen im Bewerbungsverfahren gelegentlich Intelligenztests, Konzentrations- oder Persönlichkeitstests zum Einsatz.
Es kann passieren, dass dir im Vorstellungsgespräch sogenannte Stressfragen gestellt werden. Ein Beispiel wäre "Sie haben uns noch nicht überzeugt! Bitte schildern Sie uns, warum wir genau Sie einstellen sollten." Mit derartigen Fragen werden die Soft Skills der Bewerber getestet. Dabei geht es in erster Linie darum, gelassen zu bleiben und Kommunikationsstärke sowie Belastbarkeit zu beweisen. Personalbeauftragte versuchen also, dich mit diesen Fragen zu verunsichern.
Eine andere Strategie ist es, eine besonders aufgeschlossene Atmosphäre zu vermitteln, in der der Bewerber vergisst, auf das Gesamtbild zu achten. So kann es schnell passieren, dass man bei der Frage, ob man abschließend noch eine Zigarette mitrauchen möchte, mit "Ja, gerne" antwortet. Auch wenn die Gesamtsituation "kumpelhaft" wirkt, sollte man hier nicht verraten, wenn man Raucher ist. Schnell entstünde so der Verdacht, dass viele zusätzliche Pausen benötigt werden.
Bei den Qualifikationen zu lügen, bringt beiden Seiten keine Vorteile. Da üblicherweise eine Probezeit zum Arbeitsverhältnis dazu gehört, werden falsche Angaben in der Regel schnell entlarvt – oder führen später zu einer fristlosen Kündigung. Kleinere Unwahrheiten können im Bewerbungsgespräch jedoch gelegentlich sinnvoll sein.
Wenn du im Lebenslauf eine Lücke mit Arbeitslosigkeit durch eine ehrenamtliche Tätigkeit gefüllt hast, bleib bitte im Jobinterview bei dieser Version. Hierdurch wird dir und der Firma im Arbeitsverhältnis kein Schaden entstehen. Du solltest deine Lücke jedoch glaubhaft präsentieren können, also auf Nachfragen Antworten geben können.
Eigene Fragen im Vorstellungsgespräch sind Pflicht. Sie drücken das Interesse des Bewerbers aus. Daher wird im letzten Teil des Gesprächs meist direkt danach gefragt. Besonders gern gesehen werden hier fachliche Fragen wie beispielsweise zu genauen Arbeitsabläufen. Auch die Frage nach einer Besichtigung des Arbeitsplatzes oder einem Probearbeitstag ist sinnvoll. Die Nachfrage nach Zusatzleistungen oder Überstundenabbau ist hingegen ungünstig.
Die Dauer eines Gesprächs kann sehr unterschiedlich sein. Es kann bis zu einer Stunde dauern oder deutlich kürzer ausfallen. Die Länge hat jedoch nicht immer unbedingt etwas mit der Qualität des Gesprächs zu tun – wenn das Interesse von beiden Seiten deutlich ist und alles passt, kann eine Entscheidung auch schon in zwanzig Minuten gefallen sein.
Ein ordentliches Gesamtbild ist Pflicht. Neben gelungenen Antworten gehören hierzu Pünktlichkeit und angemessene Kleidung. Zeige auf jeden Fall Interesse an der Position und der Firma. Eigene Fragen zu stellen, aufmerksam zuzuhören und stets den Blickkontakt zu halten, vermittelt ebenfalls einen engagierten Eindruck. Wenn dir am Anfang des Gesprächs ein Getränk angeboten wird, nehme dieses Angebot dankend an.
Auf keinen Fall solltest du unvorbereitet in ein Jobinterview gehen. Keine Antwort auf klassische Bewerbungsfragen zu haben, ist ein absolutes No-Go. Schweigen wäre ein schwerwiegender Fehler. Merke notfalls lieber an, dass du gerade sehr nervös bist und dir daher die Worte fehlen. Auch das Unterbrechen deiner Gesprächspartner macht grundsätzlich einen schlechten Eindruck.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023
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