2024 | Lesezeit: 14 Minuten

Bewerbung für die Ausbildung

Was musst du bei der Bewerbung für die Ausbildung beachten? Wir verraten dir, wie der Karriereeinstieg gelingt.

Ausbildungsplatz

Wenn du eine Bewerbung für eine Ausbildung schreibst, musst du einige Besonderheiten beachten. Azubis verfügen in der Regel über wenig relevante Berufserfahrung, auf die sie sich beziehen können. Wie du damit umgehst, erfährst du in unserem Ratgeber.

Bewerbungsschreiben für die Ausbildung

Egal ob es um einen Job oder einen Ausbildungsplatz geht, jede Bewerbung benötigt ein Bewerbungsschreiben. Dieses stellt für Auszubildende jedoch häufig eine größere Hürde dar: Im Hauptteil des Bewerbungsschreibens geht es hauptsächlich darum, Kenntnisse, Fähigkeiten und Soft Skills zu beschreiben, die man im Berufsleben bereits sammeln konnte.

Auszubildende haben in der Regel jedoch noch keine relevante Berufserfahrung. Wenn du dich für eine Ausbildung bewirbst, solltest du dich daher auf die Qualifikationen beziehen, die du stattdessen belegen kannst. Dazu gehören zum Beispiel:

Beim Verfassen des Inhalts deines Anschreibens solltest du immer beachten, welche Punkte für die Ausbildung wirklich relevant sind: Handelt es sich zum Beispiel um einen technischen Beruf, solltest du dein Praktikum bei einer IT-Firma im Anschreiben erwähnen. Deine Sprachkenntnisse sind für den Ausbilder in diesem Fall wahrscheinlich weniger wichtig: Du kannst diese im Lebenslauf benennen, musst sie im Bewerbungsschreiben jedoch nicht weiter ausführen.

Nur was einen Mehrwert für den Arbeitgeber liefert, stellt auch eine Qualifikation dar - und damit du dich auch wirklich nur auf die wichtigen Dinge beziehst, solltest du die Stellenausschreibung richtig lesen und verstehen. Alle übrigen Punkte solltest du im Anschreiben dagegen aussparen.

Beispiele und Muster für Anschreiben liefern dir gute Anhaltspunkte, falls dir das Formulieren Schwierigkeiten bereiten sollte. Solche Muster solltest du aber wirklich nur als Orientierungshilfe ansehen. Wenn du deine Bewerbung richtig schreiben willst, dann muss sie auch deine ganz persönliche und individuelle Bewerbung sein - und kein vorgefertigter Text, den zig andere Leute vielleicht auch benutzen.

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Soft Skills

Selbst wenn du nur wenig handfeste Einstellungsgründe anführen kannst, ist das in der Regel kein Weltuntergang. Konzentriere dich stattdessen auf deine Soft Skills. Dabei solltest du stets praktische Beispiele anführen und deine Kompetenzen veranschaulichen – zum Beispiel mit konkreten Situationen oder Leistungen.

Erwähnst du im Anschreiben zum Beispiel deine Belastbarkeit, untermauerst du das gegebenenfalls durch einen Ausdauersports. Dieses Hobby kannst du später außerdem im Lebenslauf-Abschnitt „Interessen“ erwähnen. So wirken deine Soft Skills noch anschaulicher.

Motivation

Ein weiterer zentraler Punkt des Bewerbungsschreibens für deine Ausbildung stellt die Motivation dar.

Allerdings gibt es auch hier eine Besonderheit, durch die sich die Bewerbung für die Ausbildung vom Regelfall unterscheidet. Schließlich handelt es sich nicht um eine Karrierestation wie jede andere, sondern um das Fundament deines gesamten Berufslebens. Jobs gibt es viele – die Ausbildung ist dagegen eine einmalige Erfahrung. Diesen Stellenwert solltest du in der Einleitung des Anschreibens durch deine Motivation klarstellen. Dabei kannst du dich an diesen Fragen orientieren:

Bewerbung für die Ausbildung: Besonderheiten im Lebenslauf

Der Lebenslauf fasst deinen bisherigen Bildungsweg, deine Berufserfahrung sowie deine Kenntnisse und Fähigkeiten so kompakt wie möglich zusammen. Er umfasst ein bis maximal zwei Seiten.

Wenn du dich für eine Ausbildung bewirbst, musst du jedoch eine Besonderheit beim Aufbau des Lebenslaufs beachten. Normalerweise folgt der Lebenslauf folgender Struktur:

Ausbildungsbetriebe wissen natürlich, dass du als Auszubildende*r noch keine Berufserfahrung anführen kannst. Daher kannst du diesen Abschnitt einfach überspringen und direkt mit deinem Bildungsweg beginnen.

Persönliche Daten

Du beginnst deinen Lebenslauf mit deinen persönlichen Daten. So können Ausbilder*innen sofort nachvollziehen, wessen Bewerbung sie gerade in den Händen halten. Diese Informationen solltest du dabei in jedem Fall anführen:

Laut dem Antidiskriminierungsgesetzes musst du in deiner Bewerbung keine weiteren Daten angeben. Dein Geburtsdatum, Familienstand und Staatsangehörigkeit dürfen zwar erwähnt werden, können dir im Zweifel aber auch schaden. Auch das Bewerbungsfoto ist keine Pflichtangabe in deinem Lebenslauf.

Bildungsweg

Für den Aufbau des Lebenslaufs gilt grundsätzlich: Das Wichtigste kommt immer zuerst. Daraus ergibt sich ein sogenannter antichronologischer Aufbau. Hierbei führst du Neues zuerst an und Altes zuletzt.

Bei deiner Schulbildung handelt es sich beispielsweise um eine wichtige Kernqualifikation. Aus diesem Grund steht der Abschnitt auch an erster Stelle nach deinen persönlichen Daten. Beginne hier mit deiner aktuellsten schulischen Station.

Tabellarische Lebensläufe bestehen grundsätzlich aus zwei Spalten. Auf der linken Seite steht der Zeitraum des jeweiligen Karriereabschnitts, rechts stehen Angaben zum Ort und andere Details:

3/2016 – heute

Goethe Gymnasium
Beispielstadt
voraussichtlicher Abschluss: Fachhochschulreife

Je deutlicher sich ein Bezug zu deiner Ausbildungsstelle herstellen lässt, desto ausführlicher dürfen deine Angaben ausfallen. Möchtest du zum Beispiel eine Ausbildung als Chemielaborant antreten? Dann könnte dein Abschnitt zum Abitur zum Beispiel auf passende Prüfungsfächer eingehen:

3/2016 – heute

Goethe Gymnasium
Beispielstadt
voraussichtlicher Abschluss: Fachhochschulreife
Prüfungsfächer: Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik

Fortbildungen und Praktika

Dieser Abschnitt befasst sich nicht nur mit Praktika und Weiterbildungen, sondern auch mit Erstausbildungen oder Nebentätigkeiten. Hier kommt grundsätzlich alles mit Bezug zum Ausbildungsplatz infrage. Die Nachweise dieser Erfahrungen solltest du als Anlagen deiner Bewerbung beifügen.

Ein Schüleraustausch in die USA kann zum Beispiel durchaus als Beleg für deine Englischkenntnisse dienen. Später in deiner Karriere solltest du diese Abschnitte allerdings durch handfeste Qualifikationen ersetzen.

Kenntnisse

In diesem Abschnitt kannst du auf Kenntnisse eingehen, die für den angestrebten Beruf relevant sind: zum Beispiel deine Fremdsprachenkenntnisse oder Erfahrung mit bestimmten Programmen. Sei hier so spezifisch wie möglich und beschreibe deinen Kenntnisstand oder die Projekte, die du bearbeitet hast:

Kenntnisse in der Bildbearbeitung

Adobe Photoshop (sehr gut)
Adobe InDesign (sehr gut)

Sprachen

Englisch (fließend in Wort und Schrift)
Französisch (Grundkenntnisse)

Führerschein

Klasse B

In bestimmten Fällen kann es sein, dass du einen Führerschein für die Ausbildung benötigst. Dann solltest du ihn natürlich unbedingt im Lebenslauf angeben.

Interessen

Auch deine Interessen und Hobbys haben einen Platz im Lebenslauf, solange sie die richtige Botschaft vermitteln. Mannschaftssportarten beweisen zum Beispiel, dass du fit und teamfähig bist. Ungeeignet sind dagegen Tätigkeiten, die

Tipp: Falls sich keines deiner Hobbys für den Abschnitt eignet, hilft meist eine positivere Formulierung. Du interessierst dich für Filme oder Musik? In diesem Fall könntest du eine aktive Beschreibung wie Musik- oder Filmrecherche wählen.

Unterschrift

Da das Anschreiben nach der Schlussformel ohnehin mit deinem Namen endet, solltest du deine Signatur hier platzieren, statt deinen Namen einfach nur abzutippen. Am besten eignet sich dafür ein blauer Füllfederhalter, der die Signatur vom restlichen Text abhebt. Datum und Ort gehören ebenfalls dazu und befinden sich links vor deiner Unterschrift. Allerdings können sie im Gegensatz zur Signatur mit einem Schreibprogramm erstellt werden.

Falls du deine Bewerbung für die Ausbildung per E-Mail verschickst, hast du zwei Optionen:

Um dir diese Arbeit zu ersparen, haben wir einen Unterschriften-Generator in unseren Editor eingebunden. Hier kannst du deine Unterschrift einfach direkt online generieren – probiere es doch einfach mal aus.

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Mit Lücken richtig umgehen

Als Lücken im Lebenslauf gelten Zeiträume ohne Berufstätigkeit, die länger als drei Monate dauern. Sie zu verschleiern, ist nicht nur enorm schwierig, sondern auch riskant. Zum Karrierebeginn sehen Ausbilder*innen solche Lücken aber meist nicht so eng – der Berufseinstieg dauert grundsätzlich etwas länger. Solltest du also nach deinem Schulabschluss eine etwas längere Orientierungsphase benötigt haben, ist das in der Regel unproblematisch. Trotzdem kann es helfen, bereits zu Beginn der Karriere darauf zu achten, größere Lücken gar nicht erst entstehen zu lassen. Am besten füllst du diese Zeiträume mit sinnvollen Tätigkeiten wie Nebenjobs oder Praktika.

Bewerbung für die Ausbildung: Tipps zur Korrektur

Nachdem du deine Bewerbung für die Ausbildung verfasst hast, geht es an die Korrektur. Dabei solltest du vor allem auf diese Fehlerquellen achten:

Vier Augen sehen mehr als zwei. Lasse deine Bewerbung für die Ausbildung daher immer von einer zweiten Person gegenlesen. Diese Sorgfalt solltest du nicht nur bei klassischen Bewerbungen in Papierform walten lassen. Auch deine Online-Bewerbungen solltest du noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Da diese oftmals nach ein paar wenigen Mausklicks abgeschickt werden können, ist das Risiko für Flüchtigkeitsfehler häufig sogar noch höher.

Letzte Aktualisierung am 05.06.2024

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