2024 | Lesezeit: 15 Minuten

Der Lebenslauf-Inhalt: Was musst du angeben?

Der Lebenslauf ist das zentrale Dokument der Bewerbung. Er sollte immer individuell an deine persönliche Situation und den angestrebten Beruf angepasst werden. Wir erklären dir, welcher Inhalt in deinen Lebenslauf gehört.

Lebenslauf

Der Lebenslauf bietet mit seinem Inhalt einen Überblick über deine persönlichen Angaben sowie deinen schulischen und beruflichen Werdegang. Deshalb greifen viele Personaler*innen zuerst zum Lebenslauf, obwohl eigentlich das Bewerbungsschreiben das erste Dokument in der Bewerbungsmappe ist. Auf diese Weise erhalten Personalverantwortliche einen ersten Eindruck von den Qualifikationen der Bewerbenden. Das macht den Lebenslauf zum wichtigsten Dokument deiner Bewerbung. Dein Lebenslauf sollte nur Informationen beinhalten, die für die angestrebte Stelle relevant sind.

Was muss in einen Lebenslauf?

Ob Ausbildung, Praktikum oder Job: Einige Informationen gehören immer in deinen Lebenslauf. Zu diesen Inhalten zählen vor allem deine persönlichen Daten.

Als Pflichtangaben im Lebenslauf gelten

Möchtest du in deinem Lebenslauf für andere Inhalte Platz sparen, kannst du deine Kontaktdaten in einer Kopfzeile unterbringen. Das hat außerdem den Vorteil, dass diese persönlichen Daten automatisch auf jeder Seite deiner Bewerbung zu finden sind.

Achtung: Gib im Lebenslauf eine seriöse E-Mail-Adresse an. Am besten ist eine Kombination aus deinem Vor- und Nachnamen.

Dein schulischer und beruflicher Werdegang sowie deine Fähigkeiten und Kenntnisse dürfen im Lebenslauf ebenfalls nicht fehlen. Wie umfangreich der Inhalt deines Lebenslaufs ausfällt, hängt von deiner Erfahrung und der angestrebten Stelle ab.

Optionale Inhalte im Lebenslauf

Im Jahr 2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) – umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt – in Kraft. Es soll Ungleichbehandlungen während des Bewerbungsverfahrens und im Beschäftigungsverhältnis verhindern. Seither sind einige persönliche Angaben im Lebenslauf freiwillig, weil sie zu einer Diskriminierung führen könnten.

Zu den optionalen Angaben im Lebenslauf gehören

Wäge ab, welche Angaben dir Vorteile verschaffen könnten und welche nicht.

Bei manchen Unternehmen kannst du womöglich damit punkten, dass du eine große Familie und viele Kinder hast. Andere könnten jedoch befürchten, dass deine Arbeitsleistung unter der großen privaten Verantwortung leidet.

Dein Geburtsdatum gibt Aufschluss über dein Alter und ist aus diesem Grund in den meisten Lebensläufen gern gesehen. Denn so kann der Arbeitgeber einschätzen, wie viel Berufs- und Lebenserfahrung du hast und wie du vielleicht in das bereits bestehende Team passt.

Das Bewerbungsfoto

Auch Bewerbungsfotos zählen wegen des AGGs zu den optionalen Inhalten des Lebenslaufs. Es soll verhindert werden, dass Bewerbende aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts bevorzugt oder abgelehnt werden.

In Deutschland gilt das Bewerbungsfoto allerdings weiterhin als übliches und zentrales Element der Bewerbung. Es empfiehlt sich, ein ansprechendes, professionelles Bewerbungsfoto im Lebenslauf oder auf dem Deckblatt zu platzieren. Denn mit einem sympathischen Lächeln hinterlässt du einen positiven ersten Eindruck.

Bildungsweg und Berufserfahrung im Lebenslauf

Informationen über Ausbildung und Berufserfahrung sind zentrale Inhalte des Lebenslaufs. Welche Stationen deines bisherigen Lebens du in deinem Lebenslauf aufführst, ist davon abhängig, über wie viel Berufserfahrung du verfügst und um welche Stelle du dich bewirbst.

Solltest du dich zum Beispiel nach der Schule um einen Ausbildungsplatz bewerben, kannst du meist keine Berufserfahrung nachweisen. In deinem Lebenslauf steht also deine Schulbildung im Fokus. Gib gern deine Lieblingsfächer an, wenn sie inhaltlich zum Beruf passen, und nenne deine Abschlussnote, wenn sie besonders gut ist. Außerdem solltest du Nebenjobs und Praktika im Lebenslauf anführen. So beweist du, dass du engagiert bist und bereits Einblicke in die Berufswelt gewonnen hast.

Kannst du schon einige Jahre Berufserfahrung vorweisen, sind Angaben zur Grundschule im Lebenslauf irrelevant. Du solltest dann nur deinen höchsten Schulabschluss, Studienabschluss oder deine Berufsausbildung angeben. Beschränke dich auf Stationen, die deine berufliche Eignung unterstreichen. Mit einem abgeschlossenen Journalistik-Studium musst du dein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei der lokalen Zeitung nicht unbedingt im Lebenslauf angeben.

Deine einschlägigen beruflichen Stationen sollten jedoch in jedem Fall vollständig sein – inklusive Lücken im Lebenslauf.

Welcher Lebenslauf-Inhalt kommt zuerst?

Der tabellarische Lebenslauf ist in der Regel antichronologisch beziehungsweise umgekehrt chronologisch aufgebaut. Du beginnst deine Auflistung also mit der aktuellsten Station deiner Karriere. Fasse in kurzen Stichpunkten deine Hauptaufgaben und Erfolge zusammen. Nenne außerdem den Zeitraum der Tätigkeit – mit Monats- und Jahresangabe. Die Abschnitte zum Bildungsweg und zu der Berufserfahrung sind in der Reihenfolge austauschbar – je nachdem, welcher Inhalt für deinen Lebenslauf wichtiger ist.

Dein Lebenslauf spiegelt deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit wider. Das gilt nicht nur für den Inhalt, sondern auch für das Design und die Struktur. Dennoch solltest du dich beim Aufbau des Lebenslaufs an bestimmte Vorgaben halten.

Wenn du mit Schreibprogrammen wie Word wenig geübt bist, helfen dir unsere Lebenslauf-Vorlagen: Bei uns findest du zahlreiche Muster für kreative und klassische Lebensläufe. Für andere Bewerbungsunterlagen bieten wir ebenfalls Vorlagen in stimmigen Layouts an, die du mit deinen Inhalten füllen kannst.

Elternzeit und Arbeitslosigkeit nicht verschweigen

Zeiträume von mindestens zwei Monaten, in denen du keiner Beschäftigung nachgegangen bist, gelten als Lücken im Lebenslauf.

Insbesondere Berufseinsteiger*innen haben es oft schwer, einen Vollzeitjob zu finden, der ihren Bedürfnissen und Kompetenzen entspricht. Längere Phasen der Beschäftigungslosigkeit kannst du jedoch sinnvoll nutzen, indem du deine Kompetenzen beispielsweise durch Sprachkurse oder Fortbildungsveranstaltungen erweiterst.

Auch Elternzeit, Krankheit und die Pflege kranker Angehöriger können deine Berufstätigkeit unterbrechen. Diese Umstände stellen keine direkten Ausschlusskriterien dar und sollten einem potenziellen Arbeitgeber nicht verschwiegen werden.

Ausbildungs- oder Studienabbrüche zählen ebenfalls zum Inhalt des Lebenslaufs. Je länger ein Abbruch zurückliegt, desto weniger relevant ist er – insbesondere, wenn es sich nur um einen kurzen Aufenthalt an der Hochschule oder im Ausbildungsbetrieb handelt.

Auf keinen Fall solltest du in deinem Lebenslauf lügen, um Lücken zu kaschieren. Wenn dein Lügengebilde auffliegt, nachdem du eingestellt wurdest, ist die Wahrscheinlichkeit einer Kündigung hoch. Wir empfehlen dir deshalb, Lücken im Lebenslauf spätestens im Vorstellungsgespräch wahrheitsgemäß zu erklären.

Fort- und Weiterbildungen im Lebenslauf nennen

Die Teilnahme an Fortbildungen und Weiterbildungen sowie berufsqualifizierenden Kursen und Seminaren unterstreicht deine Motivation und Lernbereitschaft. Sie helfen dir dabei, den zu dir passenden Job zu finden. Deine erfolgreiche Teilnahme weist du anhand von Zertifikaten und Zeugnissen in den Anlagen der Bewerbung nach. Auch Umschulungen gehören zum Inhalt des Lebenslaufs. Generell solltest du jedoch nur Maßnahmen im Lebenslauf nennen, die noch aktuell und stellenrelevant sind.

Für Bürokaufleute ist ein erfolgreich absolvierter Kurs im Zehn-Finger-Tippen sicher vorteilhaft – für KFZ-Mechatroniker*innen eher nicht.

Kenntnisse und Fähigkeiten im Lebenslauf

Bewirbst du dich als Postbote oder Lieferant, sollte aus dem Inhalt des Lebenslaufs hervorgehen, welche Führerscheine du besitzt. Möchtest du jedoch als Ingenieur arbeiten, interessiert es deinen Arbeitgeber in der Regel nicht, wie du zur Arbeit gelangst.

Nennst du alle Tätigkeiten und Kenntnisse, die du in deinem Leben erlernt hast, wirkt dein Lebenslauf inhaltlich überladen und unstrukturiert. Schlimmstenfalls erweckt es den Anschein, dass du dir keine Gedanken darüber gemacht hast, was für die ausgeschriebene Stelle wirklich wichtig ist.

Achte darauf, dass du Inhalte deines Lebenslaufs nicht in deinem Bewerbungsanschreiben wiederholst. Soft Skills im Lebenslauf aufzulisten, ist nur wenig aussagekräftig. Am besten belegst du sie stattdessen im Inhalt deines Anschreibens anhand von Beispielen.

Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Auch Angaben zu Muttersprache und Fremdsprachen gehören zum Inhalt des Lebenslaufs. Wichtig ist, dass du dein Sprachniveau realistisch einschätzt. Über „Grundkenntnisse“ verfügst du, wenn du eine Sprache nur grundlegend beherrschst. Kannst du hingegen größtenteils fehlerfrei schreiben, sprechen und dich gut unterhalten, gilt „fließend in Wort und Schrift“ als passende Bezeichnung im Lebenslauf.

Eine weitere Option, deine Sprachkompetenz im Lebenslauf anzugeben, bietet der gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen. Dieser ist in ganz Europa anerkannt und sorgt für eine gute objektive Vergleichbarkeit. Die Einordnung erfolgt anhand einer Buchstaben- und Zahlenkombination und erfordert eine entsprechende Zertifizierung.

Folgende Sprachlevel sind möglich:

  • A1–A2: Elementare Sprachverwendung
  • B1–B2: Fortgeschrittene und fließende Sprachkenntnisse
  • C1–C2: Verhandlungssichere und annähernd muttersprachliche Kenntnisse in Wort und Schrift

IT- und Computerkenntnisse als wichtiger Inhalt

Heutzutage erfordert praktisch jeder Beruf grundlegende EDV-Kenntnisse. Angaben zu Kenntnissen und Fähigkeiten im Umgang mit Computern und IT-Programmen dürfen deshalb im Lebenslauf nicht fehlen.

Bewirbst du dich zum Beispiel als Programmierer oder IT-Administrator, ist es wichtig, welche Programmiersprachen oder Betriebssysteme du in welchem Umfang beherrscht. Deshalb fordern Arbeitgeber die Bewerbenden in der Regel schon in der Stellenanzeige zur Nennung solcher Fachkenntnisse auf.

Hobbys und Interessen im Lebenslauf

Obwohl bei Bewerbungen die beruflichen Fähigkeiten im Fokus stehen, sind Hobbys ein wichtiger Lebenslauf-Inhalt.

Deine privaten Interessen erlauben dem Arbeitgeber mögliche Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit: Bist du aktiv und sportlich oder bevorzugst du entspannte Aktivitäten? Bist du ein Teamplayer oder Einzelkämpfer? Im Idealfall unterstreichen deine Hobbys Eigenschaften, die für deinen angestrebten Beruf ausschlaggebend sind – zum Beispiel deine Ausdauer als Marathonläufer oder dein Organisationstalent für deinen Buchclub.

Hier solltest du ebenfalls abwägen, welche Freizeitaktivitäten für die angestrebte Position von Vorteil sind. Blähe den Inhalt deines Lebenslaufs nicht mit überflüssigen Informationen auf. Bewirbst du dich in einer Werbeagentur, ist deine Begeisterung für Videospiele vielleicht gern gesehen – in einem konservativen Unternehmen könnte diese Freizeitbeschäftigung jedoch eher negativ konnotiert sein.

Ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf

In der Regel sind ehrenamtliche Tätigkeiten als Lebenslauf-Inhalt gern gesehen, da soziales Engagement in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat. Solltest du dich jedoch um einen anspruchsvollen Posten bewerben, der deine volle Arbeitsleistung fordert, kann eine zusätzliche private Belastung zum Nachteil für dich werden.

Auch wenn du gerade erst die Schule abgeschlossen hast, kannst du in deinem Lebenslauf soziales Engagement zeigen. Vielleicht kannst du im Lebenslauf angeben, dass du Klassensprecher*in warst oder ehrenamtlich Nachhilfe gegeben hast. So zeigst du außerdem, dass du selbstbewusst und verantwortungsbewusst bist.

Auslandserfahrungen im Lebenslauf

Längere, beruflich relevante Auslandsaufenthalte solltest du definitiv in deinem Lebenslauf angeben. Hierbei handelt es sich um wertvolle Erfahrungen, die deine Fremdsprachenkenntnisse und deine soziale Kompetenz unterstreichen. Insbesondere wenn dein Wunschunternehmen international agiert, handelt es sich um einen wichtigen Inhalt des Lebenslaufs.

Halte bei Auslandspraktika, Work and Travel oder Au-Pair-Aufenthalten fest, an welchem Ort und für welchen Zeitraum du tätig warst. Schüleraustausche, Auslandsjahre während der Schulzeit oder Auslandssemester gehören als Lebenslauf-Inhalt zur schulischen Ausbildung.

Hast du bereits mehrere Jahre Berufserfahrung im Ausland gesammelt, brauchst du kürzere oder länger zurückliegende Auslandsaufenthalte nicht mehr im Lebenslauf anzugeben.

Unterschrift und Datum ergänzen den Inhalt

Der Lebenslauf ist – anders das Bewerbungsschreiben – kein Geschäftsbrief. Somit bist du nicht dazu verpflichtet, den Lebenslauf zu unterschreiben. Allerdings verdeutlicht deine Unterschrift, dass du deine Bewerbung sorgfältig erstellt hast. Ähnlich verhält es sich mit einer Datumsangabe: Nennst du in deinem Lebenslauf das aktuelle Datum, zeigst du, dass das Bewerbungsdokument inhaltlich auf dem neuesten Stand ist. Ein Muss ist das allerdings nicht.

Benötigst du in deinem Lebenslauf mehr Platz für relevante Informationen, solltest du dem Lebenslauf-Inhalt zuliebe auf Unterschrift und Datum verzichten.

Da die meisten Bewerbungen heute online verschickt werden, musst du deine Unterschrift in der Regel einscannen. Einfacher geht es mit unserem Lebenslauf-Editor: Dort kannst du deine individuelle Unterschrift direkt online erstellen.

Letzte Aktualisierung am 15.03.2024

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