Lebenslauf schreiben
Das Bewerbungsfoto kann bei einer Bewerbung den entscheidenden Ausschlag geben. Denn ein gutes Bewerbungsbild weckt Sympathie und hinterlässt einen positiven Eindruck. Aber Vorsicht: Ein weniger gelungenes Bewerbungsfoto hat den umgekehrten Effekt, es verringert deine Chancen. Du solltest also wissen, wie ein überzeugendes Bewerbungsbild aussieht, welche Kleidung die richtige ist und worauf es bei der Bildqualität ankommt. Wir zeigen dir Bewerbungsfoto-Beispiele und geben Bewerbungsfoto-Tipps, damit deine Bewerbung punktet.
Wer seiner Bewerbung ein Bewerbungsfoto hinzufügt, tut das freiwillig. Denn gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf der Arbeitgeber kein Bewerbungsbild verlangen. Das soll Diskriminierung vorbeugen – schließlich verrät das Äußere nichts über die Eignung des Bewerbenden. Dennoch ist es in Deutschland weiterhin üblich, ein Bewerbungsfoto zu verwenden. Gerade in kleinen Betrieben und Familienunternehmen bleibt der persönliche Eindruck wichtig.
Erfüllt dein Bewerbungsfoto die drei vorab genannten Kriterien, ist das schon die halbe Miete. Damit dein Bewerbungsbild vollends überzeugt, sind jedoch weitere Faktoren zu berücksichtigen. Die folgenden Bewerbungsfoto-Tipps machen deutlich, worauf du achten solltest.
Auf dem Bewerbungsfoto sollte das Gesicht des Bewerbenden im Mittelpunkt stehen. Für ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf bietet sich ein sogenanntes Halbporträt im Hochformat an: Das zeigt den Kopf und die Schultern der fotografierten Person, aber nicht den gesamten Rumpf. Der untere Bildrand eines Halbporträts befindet sich etwa auf Höhe der Brust – die Ellenbogen oder die Gürtellinie sind nicht zu sehen. Kommt dein Bewerbungsfoto auf ein Deckblatt, ist auch das Querformat eine Option.
Frontalaufnahmen solltest du vermeiden, denn sie wirken oft konfrontativ. Einen offenen und sympathischen Eindruck macht es stattdessen, wenn der Körper leicht zur Seite gedreht, das Gesicht aber direkt auf die Kamera gerichtet wird. Achte außerdem auf eine gerade Körperhaltung und positive Körpersprache.
Eine Ganzkörperaufnahme ist nur in Ausnahmefällen eine Option, etwa wenn du dich als Model oder Personal Trainer bewirbst.
Entscheidend ist zudem, aus welcher Perspektive das Bewerbungsfoto aufgenommen wird. Idealerweise solltest du der Kameralinse und damit den Betrachtenden des Bildes auf Augenhöhe „begegnen“ und direkten Blickkontakt aufnehmen. Schaust du bei der Aufnahme dagegen von unten zur Kamera hinauf, strahlt dies Unsicherheit oder sogar Unterwürfigkeit aus. Blickst du von oben auf Betrachtende hinab oder vermeidest Blickkontakt, wirkt das arrogant und unsympathisch.
In puncto Hintergrund und Gestaltung gilt beim Bewerbungsfoto fast immer: Weniger ist mehr. Denn im Mittelpunkt der Aufnahme sollte der Bewerber oder die Bewerberin stehen. Alle Gestaltungselemente, die davon ablenken, sind kontraproduktiv. Das bedeutet:
Moderne Bewerbungsfotos werden zudem immer häufiger im Business-Umfeld geschossen, etwa in der Lobby eines Unternehmens oder vor einer großen Fensterfront, und nicht im Studio. Oft nehmen die Fotografierenden den Hintergrund bei solchen Aufnahmen bewusst unscharf auf, damit der Bewerber oder die Bewerberin eindeutig im Vordergrund steht. Wichtig ist auch hier, dass die übrigen Bildelemente nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Solche aufwendigen Bewerbungsfotos passen allerdings nicht zu jeder Bewerbung: Wer eine Einstiegsstelle ergattern will, sollte eher auf Understatement setzen und sich nicht in CEO-Manier inszenieren. Selbstüberschätzung kommt bei Personalfachleuten selten gut an.
Auf dem Bewerbungsfoto solltest du einen seriösen, professionellen Eindruck erwecken. Vergegenwärtige dir, dass Unternehmen eine verlässliche Arbeitskraft suchen – keinen Freund für die Freizeit. Bleibe dabei jedoch unbedingt authentisch. Zeigt dein Bewerbungsfoto dich mit goldener Krawattennadel und Gelfrisur, zum Vorstellungsgespräch erscheinst du aber eher leger gestylt, dann wirft das Fragen auf. Eine solche Überinszenierung schadet in der Regel mehr, als sie nützt.
Präsentiere dich auf dem Bewerbungsfoto stattdessen in einem dezenten, branchenüblichen Look. Dabei spielt natürlich die Kleidung eine wichtige Rolle – dazu weiter unten mehr. Achte außerdem unbedingt auf ein gepflegtes Äußeres. Lange Haare sollten zum Zopf gebunden oder schlicht frisiert getragen werden. Männer sollten keinen Drei-Tage-Bart tragen, sondern entweder frisch rasiert sein oder ihren Vollbart trimmen. Bei Frauen ist dezenter Einsatz von Schmuck und Make-up okay.
Ein freundliches, offenes Lächeln kommt zudem immer gut an. Auch hier ist jedoch Authentizität wichtig. Denn ein gekünsteltes, aufgesetztes oder verkrampftes Lächeln schreckt eher ab. Leider fällt es vielen Menschen nicht gerade leicht, vor der Kamera zu entspannen und ein ungezwungenes Lächeln zum Besten zu geben. Lasse im Zweifel mehrere Bewerbungsfoto-Varianten anfertigen – einige mit Lächeln, andere ohne. Im Anschluss ist es hilfreich, die fotografierende Person, Freunde und Freundinnen oder Familie um Rat zu fragen: Gemeinsam fällt die Entscheidung leichter.
Viele Bewerber*innen sind unsicher, welche Kleidung für das Bewerbungsfoto die richtige ist. Dabei lassen sich viele Zweifel mit einer einfachen Faustregel aus der Welt schaffen:
Trage auf dem Bewerbungsfoto ein Outfit, das du auch zum Vorstellungsgespräch anziehen würdest. Wer nicht plant, mit Sakko und Krawatte zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, braucht diese Kombi auch nicht auf dem Bewerbungsfoto zu tragen.
Es gibt einige Möglichkeiten, sich hinsichtlich der passenden Kleidung für das Bewerbungsfoto zu orientieren:
Generell gilt: Die Kleidung muss sauber, knitterfrei und in tadellosem Zustand sein. Männer können fast immer auf ein Businesshemd zurückgreifen, ohne etwas falsch zu machen – Sakko und Krawatte sind nur in wenigen Branchen Pflicht. Frauen wiederum sind mit einer schicken Bluse in der Regel auf der sicheren Seite – Kostüme oder Hosenanzüge sind selten erforderlich.
Viele Menschen lassen ihre Bewerbung bereits von Chatbots schreiben. Nun ermöglicht es die künstliche Intelligenz Nutzern und Nutzerinnen sogar, ein Bewerbungsfoto in nur wenigen Klicks zu erstellen.
Die Handhabung von Apps wie Remini, Profilbildpro oder playground.ai ist denkbar einfach: Du lädst einige Fotos von dir hoch und die KI generiert daraus ein Bewerbungsfoto. Je mehr Fotos du zur Verfügung stellst, umso besser soll das Ergebnis werden.
Jedoch wird der Nachteil dieser KI-generierten Bewerbungsfotos schnell deutlich: Man erkennt auf den ersten Blick, dass es sich dabei nicht um ein echtes Foto handelt. Das liegt vor allem an der künstlich glatten und makellosen Haut. Eine weitere bekannte Fehlerquelle von KI-generierten Bildern sind Hände: So hat man schnell ein paar Finger zu viel oder zu wenig. Darüber hinaus sind die meisten dieser Foto-Apps kostenpflichtig und bieten dir lediglich einen kostenlosen Testzeitraum an.
Wie diese künstlich erstellten Bewerbungsfotos bei Arbeitgebern ankommen, lässt sich nicht allgemein sagen. Im schlimmsten Fall könnte der Eindruck entstehen, dass du keine Motivation hast, Zeit in das Erstellen deiner Bewerbung zu investieren. Ein künstliches Bewerbungsfoto könnte darauf hindeuten, dass es dir nicht so wichtig ist, was andere von dir halten. Es kann also sein, dass du schnell als unmotiviert und sogar geizig eingestuft wirst – immerhin musst du für ein professionelles Bewerbungsfoto bezahlen.
Andererseits könnte manch ein Arbeitgeber davon begeistert sein, dass du dich für solche KI-Tools interessierst und weißt, wie man sie einsetzt. In technischen und kreativen Branchen wirst du mit einem KI-Bewerbungsfoto wohl bessere Chancen haben als bei einem eher konservativen Unternehmen wie etwa einer Bank.
Da die Technologie dieser künstlich generierten Bewerbungsfotos noch nicht ausgereift genug ist, um ein wirklich realistisches und authentisches Bewerbungsfoto zu erstellen, empfehlen wir weiterhin, ein professionelles Fototeam aufzusuchen. Nur so kannst du sicherstellen, dass du ein Bewerbungsfoto bekommst, dass dich in das richtige Licht rückt.
Beim Thema Bewerbungsfoto sind viele Bewerber*innen unsicher. Das Bild soll einen guten Eindruck hinterlassen – nur worauf muss man beim Bewerbungsfoto achten? Im Folgenden haben wir häufig gestellte Fragen zum Thema Bewerbungsfoto gesammelt und beantwortet.
In Deutschland besagt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), dass der Arbeitgeber nicht nach einem Bewerbungsfoto verlangen darf. Rechtlich betrachtet musst du in deiner Bewerbungsmappe also kein Bewerbungsbild verwenden – du darfst es aber freiwillig tun. Und weil das Bewerbungsfoto in Deutschland weiterhin zum Standard gehört, solltest du es deinen Bewerbungsunterlagen auch hinzufügen. Viele Arbeitgeber legen Wert auf den persönlichen Eindruck. Verzichte nur darauf, wenn laut Stellenanzeige explizit kein Bewerbungsfoto gefordert ist.
Das Bewerbungsfoto im Hochformat kommt in der Regel in die obere rechte Ecke des Lebenslaufs. Achte bei digitalen Lebensläufen auf eine hohe Bildqualität der eingefügten Datei beziehungsweise des verwendeten Scans. Bei Bewerbungsmappen in Papierform wird das Bewerbungsfoto mit Klebestreifen, Klebestift oder speziellem Fotokleber eingeklebt, nicht mit einer Büroklammer angeheftet. Verwendest du ein Deckblatt, kann das Bewerbungsfoto auch im Hoch- oder Querformat dort platziert werden.
Das Bewerbungsfoto im Lebenslauf ist mit einem Standardmaß von 4,5 × 6 cm ein wenig größer als ein Passbild. Platzierst du dein Bewerbungsfoto auf einem Deckblatt, bist du bei der Wahl der Bewerbungsfoto-Größe freier und kannst sie deinem Lebenslauf-Design anpassen.
Einfache, aber trotzdem professionell angefertigte Bewerbungsfotos kosten im Schnitt 20 bis 40 Euro – die Preise variieren je nach Region und Fotostudio. Wer einen extra Fototermin für ein Bewerbungsfoto-Shooting inklusive Beratung, Retusche oder sogar Styling vereinbart, zahlt jedoch mehr: Die Preise für so ein Fotoshooting beginnen bei 100 Euro und können je nach Anspruch auch deutlich höher liegen.
Das Bewerbungsfoto kann in Farbe oder schwarz-weiß aufgenommen werden. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, denn beide Varianten habe ihre Vorzüge. Bei einem Bewerbungsbild in schwarz-weiß sind Aufnahmequalität und Kontrast besonders wichtig. Es wirkt in der Regel seriöser, ausgeglichener und insgesamt klassischer. Andererseits hinterlässt es einen etwas distanzierteren Eindruck und kommt weniger lebendig daher. Ein Bewerbungsfoto in schwarz-weiß ist in konservativen Branchen daher tendenziell besser aufgehoben.
Das kommt auf den Dresscode der Branche an, in der du dich bewirbst. Wenn du zum Vorstellungsgespräch keine Krawatte tragen würdest, musst du auf dem Bewerbungsfoto auch keine tragen. Anders verhält es sich, wenn die Krawatte im angestrebten Job zur alltäglichen Arbeitskleidung gehört, etwa bei Banken, Versicherungen oder Finanzdienstleistern: In diesem Fall solltest du auch auf dem Bewerbungsfoto eine Krawatte tragen.
Letzte Aktualisierung am 12.11.2024
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